Glossar

Ereignishorizont, ist in der allgemeinen Relativitätstheorie eine Grenzfläche in der Raumzeit, für die gilt, dass Ereignisse jenseits dieser Grenzfläche prinzipiell nicht sichtbar für Beobachter sind, die sich diesseits der Grenzfläche befinden. Mit „Ereignissen“ sind Punkte in der Raumzeit gemeint, die durch Ort und Zeit festgelegt sind. Der Ereignishorizont bildet eine Grenze für Informationen und kausale Zusammenhänge, die sich aus der Struktur der Raumzeit und den Gesetzen der Physik, insbesondere in Bezug auf die Lichtgeschwindigkeit, ergibt.

Fenster, stammt aus dem Lateinischen: fenestra. Der gotische Begriff ist das windauga (Windauge), das sich im dänischen vindue und im englischen window erhalten hat, althochdeutsch ist der entsprechende Ausdruck augadoro (Augentor). Ein Fenster dient zur natürlichen Belichtung und schließt die Sicht nicht aus. Es ermöglicht die Kommunikation mit dem Außen. Das Zufällige, was im Fenster erscheint, wird präzise gerahmt.

Gegenwart, die Zeit, in der alle Ereignisse stattfinden, jetzt und hier und schon wieder: Jetzt! Wo sind wir wenn nicht jetzt? Gegenwart ist eine Bezeichnung für einen nicht genau bestimmten Zeitraum zwischen vergangener Zeit und kommender, künftiger Zeit. Gegenwörter sind Abwesenheit, Vergangenheit und Zukunft.

Mit der Veränderung der Vorstellung der Zeit seit Einführung der speziellen Relativitätstheorie von Albert Einstein haben auch die Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine Umdeutung erfahren. Da zwei Ereignisse, die für einen Beobachter gleichzeitig stattfinden, für einen relativ dazu bewegten Beobachter unter Umständen nicht mehr gleichzeitig stattfinden (Relativität der Gleichzeitigkeit), ersetzt der Begriff der „Lichtartigkeit“ die „Gleichzeitigkeit“, während Vergangenheit und Zukunft Räume von Ereignissen darstellen, die zu einem Beobachter „zeitartig“ entfernt sind. „Raumartigkeit“ wiederum entspricht einem Verhältnis zweier Ereignisse, die in keinerlei kausaler Verbindung zueinander stehen können. Die Gegenwart lässt sich so als Koordinatenursprung eines Raumzeitdiagrammes definieren.

Schaukasten – Interessensraum für Zeitgenossenschaft, ist eine Plattform für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler im Bereich der bildenden und darstellenden Kunst, Musik, Design und Literatur. Der Raum für zeitgenössisches urbanes Erleben und das Restaurant Augustin bieten einen Ort der Zusammenkunft, des Austausches kunstaffiner Wesen im Sinne eins Kunstsalons.

Der Schaukasten ist ständige Auseinandersetzung mit Zeitgenossenschaft und Gegenwartskultur. Hier werden Kuratoren, Künstler und Gruppen aller Disziplinen eingeladen um Kontakte, Nebeneinander, Zusammenarbeit, Konfrontation im Hinblick auf Zeitgenossenschaft zu ermöglichen. Die Erarbeitung und mögliche Aneignung des Begriffs stehen im Zentrum allen Schaffens. Es werden Ausstellungen und Aktionen konzipiert, die über den Kunstkreis hinaus allgemein gesellschaftlich wirksam werden.

Im Ausstellungsraum setzen wir uns bewusst für eine Ausweitung des Verständnishorizontes ein. Der Interessensraum für Zeitgenossenschaft agiert dabei an der Reibefläche zwischen Publikum und Kunst. Gesucht wird der Primat der Zeitgenossenschaft in der gegenwärtigen Kunstproduktion. Der Schaukasten fungiert dabei als Ausstellungsfläche, Bühne, Interessensraum und Labor zugleich.

White Cube, übersetzt „weißer Würfel“, versteht man ein Ausstellungskonzept, Kunst in weißen Räumen zu präsentieren. Seit den 1920er Jahren ist es üblich, insbesondere zeitgenössische Kunst, in farbneutralem Weiß zu zeigen, um die Ausstellungsarchitektur deutlich hinter das Kunstwerk zu stellen und eine Interaktion zwischen Architektur und Kunstwerk zu vermeiden. In den letzten Dekaden ist das White Cube–Konzept auch kritisch diskutiert worden: Lässt sich Kunst in weißen Räumen ohne jede Aufbereitung wirklich „besser“ erleben?

Zeitgenossenschaft, zwischen Zeitgenossen bestehendes Verhältnis, das Zeitgenossesein. Ein Zeitgenosse ist eine Person, die zur gleichen Zeit wie eine andere Person lebt oder (rückblickend betrachtet) gelebt hat. Als Zeitgenossen von einer bestimmten Person tituliert werden besonders häufig Persönlichkeiten aus den verschiedenen künstlerischen und kulturellen Bereichen.

Der Ausdruck ist im 16. Jahrhundert entstanden, jedoch erst ab dem 18. Jahrhundert geläufig und wird – unter Einfluss von griech. sýnchronos ‚gleichzeitig, von gleicher Zeit und Dauer’ – als Übersetzung des gleichbedeutenden spätlateinischen Substantivs synchronus gesehen.

Das Wort Zeitgenosse wird besonders häufig im Zusammenhang mit Dingen und Angelegenheiten der Kunst und Kultur verwendet. Das davon abgeleitete und auch häufiger verwendete Adjektiv zeitgenössisch wird fast ausschließlich so gebraucht und hat dabei vorwiegend die Bedeutung ‚gegenwärtig, derzeitig‘, bezieht sich also in erster Line auf die Gegenwart („zeitgenössische Literatur“, „zeitgenössische Kunst“ etc.). Das Substantiv Zeitgenosse hingegen kann historische und in der Jetztzeit lebende Personen gleichermaßen benennen. Im letzteren Fall muss diese Person aber für die Allgemeinheit nicht zwingend von Bedeutung sein, und das Wort Zeitgenosse wird oft auch als bewusst aufwertende oder abfällige Bezeichnung für einen jetzt lebenden Mitmenschen in Anspruch genommen. Oft findet sich die Wendung ‚unbequemer Zeitgenosse‘, die aber sehr häufig positiv zu verstehen ist und dann auf den kritischen Geist der betreffenden Person abzielt.

Zitiert wurde aus:
Wikipedia, O´Doherty 1996; http://de.wikipedia.org/wiki/White_Cube

Thurn, Hans Peter, Die Vernissage. Vom Künstlertreffen zum Freizeitvergnügen, Köln 1999.

Bartels, Klaus, Wie Berenike auf die Vernissage kam. 77 Wortgeschichten, Darmstadt 1996.

Brodersen, Kai und Zimmermann, Bernhard (Hg.), Personen der Antike, Stuttgart 2004.

Glavinic, Thomas, Carl Haffners Liebe zum Unentschieden, Nördlingen 2010.